Kiosko y Más

Achterbahn der Gefühle

VON INGO THOR (Details siehe Kasten).

Die Insel hat sich mit Urlaubern gefüllt, und das ungeachtet der hohen CoronaInzidenz. Das dürfte auch an der immer höheren Zahl von

Geimpften liegen, die selbst dann nicht in Quarantäne müssten, sollte Mallorca Hochinzidenzgebiet werden. Derweil will die Regionalregierung die Lage mit neuen Restriktionen

verbessern

Es ist eine Situation zwischen bohrender Angst und einer gewissen, nicht einmal verhaltenen, Freude: Während auf dem Flughafen von Palma inzwischen sogar ausgebuchte Jumbo-Jets mit deutschen Urlaubern landen, stecken sich jeden Tag so viele Menschen an wie noch nie: 767 Fälle auf 100.000 Einwohner wurden am Mittwoch von der Balearen-Regierung nach Madrid gemeldet, am Dienstag waren es mehr als 800. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile beständig bei über 300 Fällen auf 100.000 Einwohner.

Damit wäre Mallorca für Deutschland eigentlich ein Hochinzidenzgebiet, ist es aber offiziell noch nicht. Da der Wert über 200 liegt, wird mit der Hochstufung allgemein für Freitag gerechnet, wenn das RobertKoch-Institut seine Daten updatet. Dann ersparen sich nur noch doppelt

Geimpfte eine Quarantäne. Doch es kann auch anders kommen, da die Lage in den Krankenhäusern weiterhin stabil ist. Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen geht sogar zurück: Waren es am Dienstag noch 35 gewesen, so wurden am Mittwoch nur noch 32 angegeben.

Ungeachtet dessen ist in Lokalmedien bereits von einem Buchungsrückgang vor allem bei Familien die Rede. Denn in diesen Fällen können die geimpften Erwachsenen,

sollte Mallorca für Deutschland zum Hochinzidenzgebiet werden, zwar problemlos reisen, Kinder müssten aber nach der Rückkehr abgesondert werden. Die Chefin des Hotelverbandes Fehm, Maria Frontera, sagte im Regionalfernsehen IB3, dass die Stornierungsquote derzeit etwa 30 Prozent betrage. Dennoch: Von einem verheerenden Einbruch kann momentan nicht die Rede sein. Denn ungeachtet der Tatsache, dass Großbritannien Mallorca von

Grün auf Gelb umgestuft hat, erreichen Tag für Tag zahlreiche Flieger von dort die Baleareninsel: Allein am Montag waren es 57 Flugbewegungen. Und für Samstag, 24. Juli, ist wieder die Landung eines Jumbo-Jets der Lufthansa aus Frankfurt/Main vorgesehen.

Die angespannte Lage in den Griff bekommen wollen die Regionalbehörden mit neuen Restriktionen. Kernpunkt ist ein konsequentes Vorgehen gegen seit Wochen verantwortungslos handelnde junge Menschen, die sich zu Hunderten und manchmal sogar zu Tausenden treffen, gemeinsam trinken oder/und Musik hören und sich gegenseitig anstecken. Die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” nannte die Zahl 25.000 für die vergangenen Wochenenden. Spezialpolizisten auch vom spanischen Festland hatten alle Mühe, viele von diesen jungen Leuten auseinanderzutreiben.

Kernpunkt des neuen Maßnahmenpakets der

Regionalregierung ist ein Versammlungsverbot für Mitglieder aus unterschiedlichen Hausständen zwischen 1 und 6 Uhr nachts, das ab Samstag gelten soll. Bußgelder wurden drastisch erhöht

Die meisten, die derzeit an Corona erkranken, sind 16 bis 29 Jahre jung. Und neben verantwortungslos sind viele von ihnen auch impfunwillig. Die Regionalregierung schaltete jüngst sogar Anzeigen in den Zeitungen, um diese Leute in die Impfzentren zu locken.

Insgesamt läuft das Tempo der Kampagne ungeachtet der Renitenz vieler Youngster weiterhin relativ reibungslos. Laut der Balearen-Regierung sind inzwischen 55,2 Prozent der Inseleinwohner vor der Krankheit geschützt. Wäre das nicht so, würde die derzeit wütende Welle „chaotischer und problematischer” verlaufen, wie der Experte der Regionalregierung, Javier Arranz, ausführte. Die Impfkam

MALLORCA AKTUELL

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2021-07-22T07:00:00.0000000Z

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https://lectura.kioskoymas.com/article/281608128456081

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