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„Vergiss Madrid, wir bleiben in Palma”

Mit einer Ausstellung von José María Sicilia feiert die neue Niederlassung der Galerie Baró ihren Einstand auf Mallorca

Mit Werken von José María Sicilia feiert eine neue Niederlassung der renommierten Galerie Baró aus Sao Paolo ihren Einstand in Palma. Die Inhaber der Räumlichkeiten im Carrer de Can Sanç 13 in Palma: Zum einen die Katalanin Maria Baró. Seit mehr als 20 Jahren ist sie als Galeristin in Brasilien tätig und auf internationalen Kunstmessen präsent. Zum anderen ihr Partner Enno Scholma. Lange Jahre war der Niederländer mit dem Museum Ludwig in Köln verbunden, zuletzt als Vorsitzender dessen Kuratoriums.

Eigentlich hatten Baró und Scholma Mallorca gar nicht auf dem Schirm. In Madrid betrieben sie das „Baró House”. Dort brachten sie in persönlicher Atmosphäre Künstler, Sammler, Kuratoren und Kunstliebhaber zusammen. Ein weiteres Projekt war bereits in Planung. Doch dann brach die Covid-Pandemie aus. Die Gäste in Madrid blieben aus, Portugal machte seine Grenzen dicht und die zweite Welle stand erst noch bevor.

In dieser Situation entschied das Paar, für ein paar Monate nach Mallorca zu gehen. Dort entschied es, was Baró so zusammenfasst: „Vergiss Madrid, wir bleiben in Palma!” Gründe dafür hatten sie genug: die mediterrane Kultur, eine lebendige internationale Community, eine gewachsene Künstler- und Galerieszene und die geografische Lage Mallorcas.

Die Räumlichkeiten für ihr neues Unternehmen fanden sie in einem ehemaligen Motorradgeschäft im Carrer de Can Sanç mit einer Fläche von rund 500 Quadratmetern. Als Galeriedirektorin holten sie Sara G. Arjona an Bord, deren berufliche Laufbahn sie bis ins Museum of Modern Art in New York geführt hat.

In der ersten Ausstellung präsentiert die Galerie bis Samstag, 28. August, mit „La locura del ver y lo abierto” drei

Der gute Ruf eilt ihr voraus: Seit mehr als 20 Jahren ist Maria Baró als Galeristin in Sao Paolo tätig.

Werkreihen von Jóse María Sicilia, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Spaniens. Er ist bekannt für seine ungewöhnlichen Techniken – in diesen Fall Stickereien aus Garn und Seide. Auf diese Weise entstanden drei Bilderserien. In „Light on Light” (Licht auf Licht) überlagert er vage geometrische Formen, die scheinbar schweben, sich drehen und verschieben. In „Houses for animals (Lo abierto)” bestehen seine Werke aus Transkriptionen von musikalischen Kompositionen und architektonischen Plänen. „Turipal” schließlich sind Visualisationen des Gesangs des gleichnamigen Vogels.

Die Ausstellung der Werke Sicilias bedeutet jedoch nicht, dass sich die Galerie auf spanische Kunst kapriziert. Auf dem Plan stehen internationale Künstler aus Deutschland, Großbritannien, den USA und anderen Ländern. So wird am Mittwoch, 1. September, eine Schau mit Werken von Sidival Fila eröffnet. Er ist einer der wenigen zeitgenössischen Künstler, die auch Kleriker sind. Als Franziskaner leitet der Brasilianer das Kloster San Bonaventura al Palatino in Rom. Seine Arbeiten werden allerdings im Stadtpalast Can Marquès und in der Kirche Sant Antoniet gezeigt. Denn in Zeiten, in denen immer weniger Menschen in eine Galerie gehen, lautet das Credo von Maria Baró: „Man muss auch herausgehen und die Kunst an andere Orte bringen.”

KULTUR

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2021-07-22T07:00:00.0000000Z

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https://lectura.kioskoymas.com/article/282093459760529

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